Lieber Herr Lederer, wir sind durch das Atelieranmietprogramm geförderte Künstler*innen und wenden uns an Sie, da unsere Verträge Ende März 2022 auslaufen, obwohl bei uns allen nach wie vor ein Anrecht auf Förderung besteht. Der Eigentümer der Immobilie möchte uns weiterhin die Räumlichkeiten zur Verfügung stellen, die GSE gGmbH möchte uns gerne neue Verträge ausstellen. Der Senat bekundet, dass die vorhandenen Ateliers gehalten und das Atelieranmietprogramm ausgeweitet werden soll (siehe Koalitionsvertrag S. 1031). Und trotzdem stehen wir ohne Verträge da und sehen uns in unserer Existenz bedroht. Wie kann das sein? Die Antwort auf diese Frage macht uns sprachlos. Ich möchte hier Herrn Markus Bill (GSE gGmbH) zitieren, welcher uns auf die Anfrage nach einer Vertragsverlängerung folgendes geantwortet hat: "Leider ist im Rahmen der Umstrukturierung des Arbeitsraumprogramm nicht geklärt, wer die Zuwendung zu den Standorten bewilligt. Weder die Senatsverwaltung für Kultur und Europa, noch die neu gegründete Kulturraum Berlin GmbH, die das Arbeitsraumprogramm seit Februar 2021 betreut, sehen sich in der Lage eine Zuwendung zu erteilen." Über ein Jahr nach der Umstrukturierung ist nicht geklärt, wer für uns zuständig ist! Sollte der Eigentümer unserer Immobilie (verständlicherweise) beschließen, sich nicht weiter dieser Unprofessionalität aussetzen zu wollen, stünden wir, die Künstler*innen der Herzbergstraße 127 plötzlich vor dem nichts. Nach über zwei Jahren der Pandemie und in einer Stadt, in welcher die Lebenshaltungskosten kontinuierlich steigen, ist es für Kunst- und Kulturschaffende von immenser Wichtigkeit, auf Initiativen wie das Atelieranmietprogramm zählen zu können. Dazu braucht es aber leider nicht nur guten Willen, sondern auch eine professionelle Umsetzung dieser Programme. Herr Dr. Lederer, bitte lassen Sie es nicht zu, dass wir – die Künstler*innen der Herzbergstraße 127 – unserer Ateliers verlieren, nur weil in ihrem Haus Unklarheit über Zuständigkeiten besteht. Bitte klären Sie dies schnellstmöglich und lassen uns unsere Vertragsverlängerungen zukommen. Wir erwarten eine umgehende Rückmeldung ihrerseits, unsere Zeit ist knapp. Wir rufen hiermit die Künstler*innen der Gerichtsstraße 23 (im Wedding) und der Karl-Marx-Straße 58 (in Neukölln) auf, sich diesem offenen Brief anzuschließen, da sie sich anscheinend in einer ähnlichen Situation befinden. Erhaltet den Kulturstandort Berlin, lasst uns nicht allein! Wir möchten dem bbk berlin und der GSE an dieser Stelle herzlich für die Unterstützung danken.…