04.11.2020 | Tagesspiegel: Corona-Hilfen für die Kulturbranche - Ran an die Töpfe

Im zweiten Lockdown werden auch der privatwirtschaftlichen Kulturbranche neue Staatshilfen versprochen. Aber wie klappt es bisher mit den Unterstützungsgeldern? - Ein Artikel von Gunda Bartels Frederik Hanssen Birgit Rieger Christian Schröder Christiane Peitz - Auszüge:

"Die Soforthilfen des Berliner Senats genauso wie die Überbrückungshilfen aus Monika Grütters' Sommer-Milliardenprogramm „Neustart Kultur“? Eine Umfrage in den Sparten ergibt: Es herrscht eine Mischung aus Dankbarkeit, Frust und Ungewissheit – und teilweise eben doch viel Bürokratie. ...

Bildende Kunst

Nachdem Berlin die 5.000-Euro-Soforthilfe für Soloselbstständige im April zügig auszahlte, herrschte in der Künstlerschaft zunächst „ein Gefühl von Zusammengehörigkeit und Zuversicht“. So formuliert es die Installationskünstlerin Susanne Kutter, die auch Vorstandsmitglied im Berufsverband Bildender Künstler*innen Berlin e.V. ist. Viele hätten endlich Anerkennung gespürt. „Aber das ist lange her und das Geld ist weg“, sagt Kutter. Hinzu kommt die Verärgerung wegen der schlecht koordinierten Stipendienprogramme.

Anfang der Woche kritisierte der bbk berlin das 18 Millionen Euro schwere Einzel-Stipendienprogramm der Berliner Kulturverwaltung. Statt die Bedürftigkeit zu prüfen, entschied das Los über 2.000 Gewinner. Etwa zeitgleich hatte auch der Bund ein Sonderprogramm für Künstler aufgelegt. Die 581 von einer Jury aus 4.752 Bewerbern ausgewählten Gewinner erhalten je 9.000 Euro. Wobei die in beiden Programmen beglückten Stipendiaten sich nun für eines entscheiden müssen. Dass insgesamt nur ein kleiner Teil der Künstler zum Zuge kommt, schürt Unmut, so Kutter. ..."

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