01.07.2022 | bbk berlin zu Gast: Stuttgarter Fachtagung Ausstellungshonorare

Am 30. Juni fand eine Fachtagung zu Ausstellungshonoraren für bildende Künstler*innen in Stuttgart statt - initiiert vom Kulturamt der Landeshauptstadt.

Eingeladen waren aus Berlin neben der Sprecherin der Kommunalen Galerien Berlin, Karin Scheel, auch die für die Bildende Kunst zuständige ehemalige stellvertretende Referatsleiterin in der Senatskulturverwaltung, Dr. Ingrid Wagner und der bbk berlin, vertreten durch die ehemalige Sprecherin, Heidi Sill, zusammen mit dem Geschäftsführer, Bernhard Kotowski.

Auf dieser Fachtagung wurden sie gebeten, den gemeinsamen Berliner Weg zur Gewährleistung der Ausstellungshonorare durch den Ausstellungsvergütungsfonds im Berliner Kulturhaushalt vorzustellen. Kultur ist Ländersache und so sind Allianzen von wichtigen Akteur*innen in den einzelnen Bundesländer ausschlaggebend für die Realisierung eines solchen Vorhabens:

"2016 hat Berlin als erstes Bundesland damit begonnen, bei Ausstellungen in den Kommunalen Galerien den beteiligten Künstlerinnen und Künstlern Honorare zu zahlen. Das Berliner Modell war Vorbild für die Initiative der Fachgruppe Bildende Kunst in ver.di, im Vorfeld der Haushaltsberatungen der Stadt Stuttgart einen Etat für Ausstellungshonorare zu fordern. Gespräche mit dem Kulturamt und fast allen Fraktionen des Gemeinderats ebneten letztlich den Weg zu einem Haushaltsbeschluss für Ausstellungshonorare. Sowohl das Kulturamt, als auch der den Gemeinderat beratende Ausschuss für Kultur und Medien, unterstützten die Initiative. Auf Grundlage einer überschlägigen Berechnung genehmigte der Stuttgarter Gemeinderat ab 2023 für Honorarzahlungen eine jährliche Summe von 270.000 Euro, (...) Die Künstler Wolfram Isele und Joachim Sauter, die für die Fachgruppe Bildende Kunst in ver.di die Initiative auf der kommunalpolitischen Ebene ergriffen hatten, meinen dazu: »Der Beschluss des Stuttgarter Gemeinderats ist ein hilfreiches und beispielgebendes Vorhaben zur Verbesserung der Situation der Künstler. Es wird spannend sein zu sehen, wie die Umsetzung konkret ausgestaltet wird. Wir bringen uns da auf jeden Fall mit ein. Der Beschluss ist auch ein Signal an andere Kommunen im Land und an die Landesregierung, jetzt ebenfalls konkrete Entscheidungen für Ausstellungshonorare zu treffen.«

siehe auch Nachricht bei ver.die Kunst und Kultur