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Eine internationale Fachjury hat am Wochenende den Gewinner-Entwurf für das „Dekoloniale Denkzeichen“ beim Berlin Global Village ausgewählt. Die Gewinner*innen sind The Lockward Collective bestehend aus Jeannette Ehlers, Rolando Vázquez und patricia kaersenhout. Technischer Berater ist der Architekt Max Bentler. „Wir freuen uns über die Entscheidung der Jury. Dies ist ein herausragender Entwurf, mit dem das Thema Dekolonisierung der Nord-Süd-Beziehungen langfristig in Berlin verankert wird. Besonders positiv finden wir, dass er die Partizipation unterschiedlicher Communities ermöglicht“, sagt Akinola Famson, Vertreter der Gesellschafter von Berlin Global Village. | Der Gewinnerentwurf mit dem Titel „Earth Nest“ ist eine konische Bronzeskulptur, die zwischen den beiden Hauptgebäuden des Berlin Global Village platziert wird. Es ist, so die Beschreibung der Künstler*innen, „ein Werk der dekolonialen Heilung, ein Gemeinschaftstempel, der Communities zusammenbringt, um ihre Geschichte zurückzugewinnen. Sein unterirdischer Abschnitt beherbergt heimische Erde aus ehemaligen Kolonien, und sein oberirdischer Kegel wird in violetten Farbtönen beleuchtet.“ (siehe Entwurf-Visualisierung im Anhang) Ehlers, Vázquez und kaersenhout haben sich in ihren Arbeiten jeweils schon ausführlich mit dekolonialen Themen beschäftigt. [...] Eine hochkarätig besetzte, siebenköpfige internationale Jury unter dem Vorsitz von Prof. Dr. Chika Okeke-Agulo (Princeton University) traf die Entscheidung. Für die Realisierung des Kunstwerks stehen 750.000 Euro vom Land Berlin (SenKultGZ) zur Verfügung. Wettbewerb, Vermittlungsprogramm und Öffentlichkeitsarbeit werden mit weiteren 750.000 Euro vom Bund (BKM) finanziert. Claudia Roth, Staatsministerin für Kultur und Medien, ist Schirmfrau und Joe Chialo, Berliner Kultursenator, Schirmherr. Das Projekt wird getragen von der Berlin Global Village gGmbH in Kooperation mit dem Büro für Kunst im öffentlichen Raum der Kulturwerk GmbH des bbk berlin e.V. sowie einem zivilgesellschaftlichen Unterstützerkreis aus acht Vereinen.| Das Dekoloniale Denkzeichen soll im Herbst 2024 der Öffentlichkeit übergeben werden. Die 20 besten Entwürfe werden vom 26.04. bis 12.05.2024 in einer Ausstellung im Museum Neukölln präsentiert:

Bekanntmachung Dekoloniales Denkzeichen Berlin-Global-Village

Begleitveranstaltung „Künstler:in und Stadt – Ateliers in Leipzig? Wandel der Stadtlandschaft und Auswirkungen auf künstlerische Arbeit“ in Kooperation mit dem Bund Bildender Künstlerinnen und Künstler Leipzig e. V. im Zeitgeschichtlichen Forum Leipzig | Künstler:in und Stadt – Ateliers in Leipzig? Wandel der Stadtlandschaft und Auswirkungen auf künstlerische Arbeit | Mit Prof. Dr. Getu Abraham (Stadtrat, Sprecher Stadtentwicklung, SPD), Prof. Dr. Arnold Bartetzky (Leiter der Abteilung Kultur und Imagination, Leibniz-Institut für Geschichte und Kultur des östlichen Europa), Mandy Gehrt (Stadträtin, Sprecherin für Kultur, Künstlerin, Die Linke), Bernhard Kotowski (Geschäftsführer des BBK Berlin, langjähriger Atelierbeauftragter für Berlin und amtierender Leiter des Atelierbüros im Kulturwerk des bbk berlin) und Marcel Noack (Bundesvorstand BBK und LBK, Vorstandsmitglied BBK Leipzig, Künstler) | Moderation: Greta Taubert (Journalistin, Leipzig) | Im Rahmen der Ausstellung „Künstler:in und Stadt – Stadtwandeln“ im MÄDLER ART FORUM (Laufzeit: 29.9.2023–13.1.2024) | In Kooperation mit dem Bund Bildender Künstlerinnen und Künstler Leipzig e. V. | Leipzig hat sich in den letzten Jahren zu einem kreativen Hotspot entwickelt, was sowohl Chancen als auch Herausforderungen für Künstlerinnen und Künstler mit sich bringt. Im Rahmen des Diskussionsformates kommen Expertinnen und Experten der Kunstszene sowie Vertreterinnen und Vertreter der Stadt Leipzig zusammen, um über die Veränderungen in der Stadtlandschaft und deren Einfluss auf die künstlerische Arbeit zu diskutieren. Die Podiumsgäste diskutieren, wie sich die Stadtentwicklung auf die Verfügbarkeit von Ateliers auswirkt, welche Folgen dies auf die künstlerische Arbeit hat und wie die Kreativszene mit den Veränderungen umgehen könnte. Dabei spielen natürlich auch Themen wie Gentrifizierung, Raumknappheit und die Bedeutung von kreativen Zentren eine Rolle. Ziel der Diskussion ist es, ein Forderungspapier an die Stadt zu entwickeln, das 2024 als Konzeptpapier weiter ausgearbeitet wird.

Leipzig Atelierprogramm

Der bbk berlin stellt die Pilotstudie: Belastungen, Bedürfnisse und Herausforderungen von Bühnenmüttern - Herausgegeben von BÜHNENMÜTTER e. V. | Annika Sophie Mendrala und Verena Usemann | vor, da viele Aspekte der Vereinbarkeit von künstlerischer Arbeit und Kindern in der freiberuflichen Arbeit im bildkünstlerischen Bereich ebenso relevant sind und Parallelen aufweisen. | Wir zitieren: "Die vorliegende Pilotstudie untersucht die Lebenssituation von Bühnenkünstlerinnen, die gleichzeitig Kinder haben, schwanger sind oder in naher Zukunft Mutter werden möchten. Dabei wurde der Fokus auf die finanzielle, künstlerische, emotionale und alltägliche Situation der Frauen gelegt, um die erlebte Realität abzubilden. Es wurden quantitative Fragen zur Datenerhebung einfacher Informationen gewählt. Für die komplexen Fragestellungen wurden zusätzlich qualitative Fragen mit freien Antwortmöglichkeiten entwickelt, in denen die Studienteilnehmerinnen sowohl erlebte Diskriminierungen und Schwierigkeiten, sowie Ideen und Wünsche einbringen konnten. Die Auswertung der Daten erfolgt deskriptiv. Bei Fragen, die mit Freitexten beantwortet wurden, wurden aus dem Textmaterial induktiv Kategorien gebildet, die im Fazit zusammengefasst und in Relation gesetzt werden. Ein wichtiges Ergebnis der Studie ist, dass Bühnenkünstlerinnen mit Kindern es durch die mangelhaften, als familienfeindlich erlebten Arbeitsbedingungen als große Herausforderung und zum Teil starke Belastung erleben, Mutterschaft und Berufstätigkeit miteinander zu vereinbaren. Daraus resultierend wurde ein Forderungskatalog durch den Bühnenmütter e. V. erarbeitet, der sich im Anhang der Studie befindet."

Logo Bühnenmütter e.V.

In den vergangenen Monaten haben die Veränderungen in der Berliner Politik durch die Wahlwiederholung die Arbeit geprägt. Viele Gesprächstermine zum Kennenlernen der neuen Ansprechpartner*innen im Senat haben Vorstand, Geschäftsführung und die Büros über den Sommer wahrgenommen und den neuen Doppelhaushaltsentwurf aufmerksam begleitet und kommentiert. Zurzeit finden die ersten Lesungen zum Haushalt statt – leider sind aktuell Kürzungen im Kulturhaushalt vorgesehen, von denen besonders die Freie Szene betroffen sein soll. Proteste sind beim Kultursenator angekommen. Noch ist nichts endgültig entschieden, z. B. ob die Projekträume und -initiativen so drastisch in der Förderungen gekürzt werden wie befürchtet. Der bbk berlin steht solidarisch an der Seite der Freien Szene. Das Atelierprogramm ist unmittelbar nicht gefährdet – muss allerdings dringend sachgerecht reorganisiert werden. Einige Standorte jedoch stehen immer wieder auf der Kippe wie das Beispiel Sigmaringer Str. 1 zeigt, weil der politische Wille zum Erhalt nicht eindeutig formuliert wird. Es ist ein stetiger Kampf um Räume für die freie künstlerische Produktion und auch dort rufen wir Euch zur Solidarität mit den Kolleg*innen auf! Im Vorstandsbericht sind weitere Informationen.

Mitgliederversammlung des bbk berlin 2023-2

10.09.2023 | DeutschlandRadioKultur, Thorsten Jantschek bei Podcast Stunde 1 Labor im Interview u.a. mit Zoë Claire Miller: Auszug: "Es braucht auf jeden Fall Frauenförderung in der Kunst. Der Gender-Pay-Gap und Gender-Show Gap ist schlimmer in der bildenden Kunst als das im Durchschnitt bei anderen Berufen (der Fall) ist. Man merkt vor allem auch sehr stark, dass Frauen für ihre Familienplanung abgestraft werden, was bei Männern überhaupt nicht vergleichbar ist. Frauen, die Künstlerinnen sind und Kinder bekommen werden nicht ernst genommen und haben einen riesigen Karrierenachteil. [...] Sehr viele Förderformate sind unvereinbar damit, dass Künstlerinnen Kinder haben […] Ich glaube, dass die öffentlichen Förderungen und Ausstellungspraxen schon ein bisschen weiter voran sind. Aber die Kunstgeschichte wurde von Männern für Männer geschrieben und vor allem Bereiche der Privatwirtschaft wie Galerien und kommerzieller Kunsthandel sind patriarchal ausgelegt."

Der Berliner Senat hat am 11. Juli 2023 den Doppelhaushalt für die Jahre 2024 und 2025 beschlossen. Für uns sind wichtig der Einzelplan 08 (enthält die Haushaltstitel für Kultur) und der Einzelplan 10 (enthält die Haushaltstitel für kulturelle Bildung). Wir haben uns die Einzelpläne im Detail angesehen und unsere Fragen und Forderungen in einem Dokument gesammelt. Dieses Dokument haben wir den Mitgliedern aller demokratischen Fraktionen (CDU, SPD, GRÜNE, LINKE) im Ausschuss für Kultur, Engagement und Demokratieförderung letzte Woche geschickt, damit sie unsere Fragen und Forderungen bei der nächsten Ausschusssitzung am 11. September mit dem Senator für Kultur Joe Chialo diskutieren können.

11. Juli 2023 | Der bbk berlin unterstützt den OFFENEN BRIEF des Aktionsbündnisses "Kein Rammstein in Berlin!": Sehr geehrte Vertreter*innen des Olympiastadions Berlin, Sehr geehrte Vertreter*innen der kulturellen und politischen Landschaft in Berlin, als Aktivist*innen, Journalist*innen und Vertreter*innen der Kulturbranche in Berlin fordern wir mit diesem offenen Brief ein Verbot der Rammstein-Konzerte im Olympiastadion am 15., 16. und 17. Juli 2023. Wir solidarisieren uns mit den Protesten des Bündnisses „Kein Rammstein in Berlin“. Unsere Forderungen sind: - Ein Verbot der Rammstein-Konzerte in Berlin – sowohl im Juli 2023 als auch kommende Konzerte | - Eine akribische juristische, als auch kulturpolitische Aufarbeitung der Fälle | - Die Entschädigung der Betroffenen. | Dies kann und sollte jedoch erst der Anfang einer umfassenden Reformierung der Berliner Musik- und Clublandschaft sein. Sexuelle Belästigung und Gewalt auf Konzerten und in Clubs ist für viele FLINTA*, Frauen und queere Menschen nach wie vor Alltag. Daher fordern wir außerdem die finanzielle Unterstützung von Awareness-Teams bei Konzerten und Partys, eine umfängliche Sensibilisierung des Personals sowie strafrechtliche Konsequenzen bei Spiking-Vorfällen. Das zu Recht weltbekannte Berliner Nachtleben muss ein Raum sein, in dem sich alle Menschen sicher fühlen können – unabhängig von Geschlecht, Erscheinung, rassistischen Zuschreibungen und Sexualität. Dafür brauchen wir Ihre Unterstützung!

Kein Rammstein in Berlin!

Das Büro für Kunst im öffentlichen Raum freut sich, das Erscheinen der 70. Ausgabe der Fachzeitschrift für Kunst im öffentlichen Raum kunststadt stadtkunst bekannt zu geben. Sie repräsentiert das spannungsvolle Verhältnis von Kunst und Öffentlichkeit und öffentlichem Raum in allen seinen Facetten, von Berlin und den Berliner Bezirken über die Steiermark und Russland bis nach Indonesien. Eröffnet wird Die diesjährige Ausgabe von unserem Hauptthema: „Kunst für die Demokratie“ und dem dafür grundlegenden Vortrag von Eckhard Braun vom 8. Dezember 2022 in der Berliner Architektenkammer. Der Leitartikel von Martin Schönfeld behandelt die Mindeststandards der Juryarbeit. Katinka Theis rezensiert das Buch K-Kulturarbeit von Michael Hirsch, der aufzeigt, wie die Kulturarbeit immer mehr den Bedingungen herkömmlicher Lohnarbeit gleicht. Henrik Mayer unterzieht die Aufstellung einer Skulptur des Namensgebers vor der Adenauer-Stiftung einer kritischen Würdigung. Das Kapitel Kunst und Gedenken behandelt den endlich durchgeführten Wettbewerb für ein Denkzeichen für den Komponisten Siegfried Translateur, das Kunstsymposium Köpenick Erinnerung-Gedenken und den neuen Gedenkort für die Opfer der Euthanasie in Neinstedt. | Im Kapitel Internationales führt uns Werner Kraus im Nachklang zur documenta 15 in einem kenntnisreichen Artikel in die indonesische Kunst und ihre Geschichte ein. Ein Artikel von Elisabeth Fiedler über das Projekt Offene Felder berichtet über die seltene Begegnung von Kunst und Landwirtschaft. Ein Interview mit Dmitry Vilensky zeigt, was der Ukraine-Krieg für russische Dissident:innen bedeutet, dem gleichen Thema widmet sich Azamat Ismailov in seinem Bericht über das Kulturhaus "Rosa" in Sankt Petersburg. Pia Lanzinger berichtet über die gemeinsame Selbstbehauptung von Frauen im öffentlichen Raum Algeriens anhand ihres dort durchgeführten Kunstprojektes. Ihren Abschluss findet die neueste kunststadt stadtkunst in zehn ausführlichen Wettbewerbsberichten von größeren und kleineren Wettbewerbsverfahren für Kunst am Bau und Kunst im Stadtraum in Berlin.

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Offener Brief der Zusammenschlüsse der Berliner Kultur Ein lebendiges Kunst- und Kulturleben macht Berlin aus, in der internationalen Wahrnehmung wie im Kiez. In Berlin interagieren große Institutionen, Theater, Museen, Konzerthäuser und Clubs mit freien Künstler*innen, internationale Gäste mit lokalen Kiez-Akteur*innen, Museen und Opernhäuser mit soziokulturellen Trägern, Bibliotheken und der Amateurkultur. Diese Vielfalt und Vernetztheit ermöglichen kulturelle Teilhabe für Berliner*innen jeden Alters, Einkommens und Herkunft. Kulturwirtschaft und Tourismus profitieren von der Ausstrahlung der Stadt und ihrer vielfältigen Kulturangebote. Dass die Berliner Kultur mit ihren vielen Leuchttürmen und weltweit bekannten Künstler*innen regelmäßig in internationalen Medien präsent ist und hunderttausende Besucher*innen jährlich anzieht, liegt an diesem einzigartigen Kulturökosystem, das weltweit seinesgleichen sucht. | Für dieses Kulturökosystem stehen aktuell nur 3% des Gesamtvolumens des Berliner Haushalts zur Verfügung, gemessen an der Bedeutung der Kultur für die Stadt ist das verschwindend gering. Vor dem Hintergrund von Pandemie-Folgen, Inflation, gestiegenen Energiekosten und Mieten und der angespannten Haushaltslage steht die Berliner Kultur aktuell erneut auf der Kippe. Und ein Ökosystem – das verstehen wir mittlerweile aus anderen Zusammenhängen – ist nicht so leicht wieder aufzubauen, wenn es erst einmal zerstört ist. [...]

Offener Brief

Ergebnisse der Umfrage zur Ateliersituation des Atelierbeauftragten für Berlin Mai/Juni 2023 | Der Atelierbeauftragte für Berlin hat eine Umfrage zur Erhebung der aktuellen Atelier- und sozio-ökonomischen Situation von bildenden Künstler*innen in Berlin durchgeführt. Im Rahmen der Befragung wurden 1.673 Fragebögen ausgefüllt. Geht man von 10.000 bildenden Künstler*innen in Berlin aus, entspricht das 16% der Grundgesamtheit. 57% der Befragten waren weiblich, 35% männlich und 8% haben Ihr Geschlecht als Divers/non-binär angegeben. Das Durchschnittsalter lag bei 43 Jahren. | Ateliersituation/Atelierverluste: 63% der Befragten gaben an, derzeit kein Atelier zu haben oder es gerade verloren zu haben bzw. es zu verlieren. Von dieser Gruppe haben 42% aktuell kein Atelier, 21% verlieren es gerade oder haben bereits ihr Atelier verloren. 63% suchen seit bis zu zwei Jahren ein Atelier. Diejenigen, die ein Atelier haben, sind oftmals in einer prekären und unsicheren Mietvertragssituation. So geben 80% an, einen unbefristeten Mietvertrag zu haben, Vertragssicherheit nach Gewerbemietrecht also in der Regel nur 6 Monate zum Ende eines Quartals und eine Kündigung ist ohne Angabe von Gründen zulässig. Lediglich 1,5% der befristeten Mietverträge haben eine Laufzeit von 5 und mehr Jahren. 56% aller Befragten mussten ihr Atelier oder ihre Atelierwohnung schon einmal aufgeben. Von dieser Gruppe waren allein 6,5% im laufenden Jahr 2023, 9% in 2022, 9,4% in 2021 betroffen. Im Rahmen der Umfrage wurden 108 Ateliers und Atelierwohnungen in 2023*, 150 in 2022, 157 in 2021, 136 in 2020, seit 2017 insgesamt 874 verlorene Ateliers gemeldet. Da an der Umfrage 16% der in Berlin tätigen bildenden Künstler*innen teilgenommen haben, muss von einer weit höheren Zahl ausgegangen werden. Von ca. 1.500 – 2.000 verlorenen Ateliers kann seriös ausgegangen werden. Dem gegenüber stehen von 2017 bis 30.06.2023 per Saldo nur 310 neu entwickelte geförderte Ateliers und Atelierwohnungen, d.h.: die Substanz der Infrastruktur wird aufgezehrt. Insgesamt gibt es 1214 geförderte Ateliers in Berlin. Um diese Zahlen zu kontextualisieren: Es gibt 10.000 bildende Künstler*innen in der Stadt, von denen 60% kein Atelier haben oder ihr Atelier verlieren. Als Gründe für die Aufgabe der Ateliers oder Atelierwohnungen gaben von den 35% der Betroffenen nicht mehr finanzierbare Mieterhöhung an. 31% wurden gekündigt, davon 11% wegen Eigenbedarfs. [...]

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