Immer wieder wird in Berlin versucht, Orte und Ideen der Stadt zu überschreiben und marketinggerecht neu zu branden. Wie aus einem Steinbruch wird aus der Stadt das herausgeholt, was für Verwertungszwecke brauchbar ist. Der Bürgermeister Klaus Wowereit wollte eine Kunsthalle / based in berlin, weil es zu seinem Image der arm-aber-sexy Stadt passte. Der Bürgermeister Michael Müller wollte die Volksbühne neu aufsetzen ohne zu verstehen, was Theater ist. Nun wurde der Stadt eine „Kunsthalle“ zahlungspflichtig aufgepfropft, ohne Verständnis für den Begriff „Kunsthalle“ sowie seiner Überschreibung im Berliner Kontext. Immer wieder wurde also top-down etwas von der Stadt Geschaffenes übernommen ohne öffentlichen Diskurs, Beteiligung oder Mitsprache. Wir meinen, so funktioniert Stadt nicht. Wir meinen, das widerspricht unserem Recht an Stadt. Und das wollen wir gemeinsam besprechen. Daraus abgeleitet stellen sich Fragen, wie Flächen und Gelder vergeben werden, wie Politik gemacht wird, ob direkt, transparent, im Diskurs stehend, zugunsten der Allgemeinheit oder stattdessen top-down, in Hinterzimmern, nach Gutsherrenart und der parlamentarischen und somit auch der öffentlichen Kontrolle entzogen. Ist die aktuelle Governance nicht nur hinsichtlich der sogenannten „Kunsthalle“ oder des ehemaligen Flughafens Tempelhof unhaltbar oder ist sie nicht vielmehr symptomatisch für die Politik in dieser Stadt? Das muss sich ändern.…