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Rund 100 Vorfälle in fünf Jahren ergab die Sammlung von Angriffen, Bedrohungen und Anschlägen auf Kultureinrichtungen und Künstler*innen, die mit dem Projekt DIALOGE KUNSTFREIHEIT zusammengetragen wurden. Im Rahmen der Abschlussveranstaltung werden Peter Laudenbach und Gäste einige Beispiele von politisch motivierten Angriffen auf Kulturinstitutionen vorstellen und diese einordnen. Zudem wird eine interdisziplinäre Expert*innenrunde über aktuelle Bedrohungen der Kunstfreiheit und Gegenstrategien sprechen. Das Projekt und die Veranstaltung wird unterstützt von der Bundeszentrale für politische Bildung.

Die Kunst bleibt frei

Die Aktion wird von Vertreterinnen der wichtigsten Berliner Künstler*innenverbände und - initiativen wie Pro Quote Kunst (in Gründung), bbk berlin, Frauenmuseum Berlin, kunst+kind berlin, Verein der Berliner Künstlerinnen 1867, INSELGALERIE Berlin, GEDOK Berlin, Kunst & Kind München sowie vom Bundesverband Bildender Künstlerinnen und Künstler (BBK) und SALOON Berlin unterstützt. Die Aktion findet ausschließlich im Außenraum statt und achtet alle Corona-bedingten Hygienemaßnahmen sowie auch den Denkmalschutz. Alle fair share!-Produkte sind weitgehend klimaverträglich und nachhaltig hergestellt. Die Aktion trägt sich durch unentgoltenes Engagement und Spenden.

fair share Aufruf zum 8. März

Mehr ist mehr ! Es geht um Geld. Was ist neu bei der VG-Bild Kunst? Wie funktioniert die Vergütung? Wie melde ich eigentlich richtig? Warum ist die Stimmrechtsübertragung bei der Berufsgruppenversammlung für uns wichtig? Konzept und Durchführung: Martin Zellerhoff und Susanne Kutter, Moderation: Wibke Behrens | Was ist die VG Bild-Kunst? Die Verwertungsgesellschaft wurde 1968 gegründet, sie hat 65.000 Mitglieder, von denen 15.000 Künstler*innen sind. VG Bild-Kunst vertritt die Urheberrechte für alle Urheber*innen, egal ob sie Mitglied in der VG Bild-Kunst sind oder nicht. Die Urheber*innen können die Rechte nicht selbst wahrnehmen und z.B. Gelder selbst unmittelbar von Werknutzer*innen einziehen. Stellvertretend für die Urheber*innen kassiert die VG Bild-Kunst als Ausgleich für erlaubte Nutzun-gen von Werken pauschale Abgaben von Firmen der Industrie, die Geräte herstellen oder betreiben, mit denen Kopien erstellt werden können. (Computer, Handys, Festplatten, Kopierer…) Diese Einnahmen sind eine Entschädigung für sogenannte erlaubte Nutzungen von Werken. ...

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Abschlussbericht zur Untersuchung Studie zur materiellen Infrastruktur für Berliner Kultur und Kulturförderung von Dr. Corinna Vosse und Sina Wohlgemuth, Zentrum für Kulturforschung, Berlin, Februar 2022 | Ökologische und soziale Nachhaltigkeit sind wichtige Querschnittsthemen, die auch für die Kulturförderung Anforderungen stellen. Dies wird zunehmend bundesweit wahrgenommen. | Herausforderungen für eine zukunftsfähige Kulturpolitik liegen in den Themen Ressourcenschonung, Abfallvermeidung und Kreislaufwirtschaft, aber auch der Aufbau von Strukturen für die nachhaltige Nutzung von Wissen, Werkzeug und Raum. | Um zu bestimmen, wie diese Anforderungen in den derzeitigen Strukturen für freie Kunst- und Kulturschaffende und Kulturvermittler*innen berücksichtigt sind, welche Potentiale und welcher Bedarf für eine eventuelle Ausweitung der Arbeitsinfrastruktur existieren und wie mögliche Szenarien für die Weiterentwicklung aussehen können, war eine Untersuchung erforderlich. | Die vom Bündnis Freie Szene Berlin e.V. zu diesen Fragen beauftragte Untersuchung wurde finanziert aus Mitteln der Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Europa, Abteilung Kultur. Die Leistungsbeschreibung, die Vergabe mittels Jury und die Begleitung der Umsetzung wurde von der AG Materielle Infrastruktur der Koalition der Freien Szene für den Bündnis Freie Szene durchgeführt. | Das Zentrum für Kulturforschung (ZfKf) hat für die Umsetzung der ausgeschriebenen Leistungen ein detailliertes Angebot mit drei Arbeitspaketen entwickelt: Das erste Paket sah eine Internetumfrage unter freien Kunst- und Kulturschaffenden und Kulturvermittler*innen in Berlin vor. Im zweiten Paket standen qualitative Interviews mit Vertreter*innen von Kultureinrichtungen, mit Praktiker*innen und Expert*innen für Kreislaufwirtschaft und mit Dachverbänden der Wirtschaft im Vordergrund. Im dritten Arbeitspaket wurden die Ergebnisse aus diesen Schritten ausgewertet und mit Recherchen sowie in Workshops weiter qualifiziert. Auf dieser Basis wurden Empfehlungen für die Weiterentwicklung abgeleitet und ein Baustein für eine ressourcenschonende materielle Infrastruktur für Kulturschaffen in Form einer Online-Plattform in seinen Grundfunktionen angelegt.

Studie zur materiellen Infrastruktur Berliner Kultur

Immer wieder wird in Berlin versucht, Orte und Ideen der Stadt zu überschreiben und marketinggerecht neu zu branden. Wie aus einem Steinbruch wird aus der Stadt das herausgeholt, was für Verwertungszwecke brauchbar ist. Der Bürgermeister Klaus Wowereit wollte eine Kunsthalle / based in berlin, weil es zu seinem Image der arm-aber-sexy Stadt passte. Der Bürgermeister Michael Müller wollte die Volksbühne neu aufsetzen ohne zu verstehen, was Theater ist. Nun wurde der Stadt eine „Kunsthalle“ zahlungspflichtig aufgepfropft, ohne Verständnis für den Begriff „Kunsthalle“ sowie seiner Überschreibung im Berliner Kontext. Immer wieder wurde also top-down etwas von der Stadt Geschaffenes übernommen ohne öffentlichen Diskurs, Beteiligung oder Mitsprache. Wir meinen, so funktioniert Stadt nicht. Wir meinen, das widerspricht unserem Recht an Stadt. Und das wollen wir gemeinsam besprechen. Daraus abgeleitet stellen sich Fragen, wie Flächen und Gelder vergeben werden, wie Politik gemacht wird, ob direkt, transparent, im Diskurs stehend, zugunsten der Allgemeinheit oder stattdessen top-down, in Hinterzimmern, nach Gutsherrenart und der parlamentarischen und somit auch der öffentlichen Kontrolle entzogen. Ist die aktuelle Governance nicht nur hinsichtlich der sogenannten „Kunsthalle“ oder des ehemaligen Flughafens Tempelhof unhaltbar oder ist sie nicht vielmehr symptomatisch für die Politik in dieser Stadt? Das muss sich ändern.

Podiumsdiskussion: zur Kunsthalle Berlin im Flutgraben

v.l.: Harry Sachs, Heidi Sill, Zoë Claire Miller, Christophe Knoch, Daniela Brahm, Annette Maechtel

Die erste Veranstaltung in der Reihe zur Aufarbeitung der sogenannten „Kunsthalle Berlin“ zielt darauf ab, nachzuvollziehen: Was ist geschehen? Wie konnte dies geschehen? In welchem Kontext und in welcher Infrastruktur ist die sogenannte „Kunsthalle Berlin“ im Tempelhofer Flughafen zu verorten? Was sind landeseigenen Projekt GmbHs und in welchem Konstrukt werden Entscheidungen getroffen? | All diese dringenden Fragen wollen wir mit Euch diskutieren und in einer zeitnahen zweiten Veranstaltung – mit politischen Entscheidungsträger*innen – ermitteln, wie wir diese – aus unserer Sicht – unhaltbare Sachlage verändern können.

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Der bbk berlin fasst die Reaktionen in den Medien seit seiner Pressemitteilung vom 28. Januar zusammen. Welche Interessen vertritt der Verein "Stiftung für Kunst und Kultur e.V.", der die "Berliner Kunsthalle" betreibt? Und welche Rolle spielt das Land Berlin bei dieser Namens- und Repäsentationsaneignung? Die aktuellen Informationen zeigen: Der Skandal wächst. Unter dem Link sind viele Stimmen aus der Presse - Tageszeitungen, TV- und Radio-Berichte - chronologisch zusammengefasst.

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Die Unter-der-Hand-Vergabe großer Flächen des Flughafens Tempelhof an einen umstrittenen Kunstunternehmer mit kommerziellen Zielen ist an sich ein Skandal, der aufgeklärt werden muss. Dass der Öffentlichkeit dazu noch verschwiegen wurde, dass die sogenannte Kunsthalle Berlin vom Land Berlin auch noch in erheblichem Umfang mit Geld subventioniert wird, macht den Skandal noch größer. Die FAZ berichtet am 5. Februar von 100.000 Euro Betriebskostenübernahme im Monat durch das Land Berlin. Das sind in 2 Jahren 2,4 Mio. Euro – das Doppelte dessen, was der Landeshaushalt für Kunstankäufe sämtlicher Kunstinstitutionen des Landes vorsieht. | Wusste die Berliner Kulturverwaltung wirklich nichts davon, dass Smerlings Projekt unter "Kunsthalle Berlin" firmieren würde? Wer genau hat wann was mit wem besprochen? Welche Verträge, welche Absprachen gab und gibt es? Das muss offengelegt werden! Entweder zahlt der private Verein Nebenkosten, Miete und alles was dazu gehört oder die Nutzung muss sobald als möglich beendet werden. | Wie so oft: Das Land Berlin verspricht - wie für die Entwicklung des Flughafenkomplexes in Tempelhof – Transparenz, Partizipation, Bürgerbeteiligung und ähnliches mehr, um dann das Gegenteil zu tun. Das gilt gerade für Vorhaben mit kultureller Schwerpunktsetzung. Beispiele sind die Alte Münze oder die aktuell laufende dysfunktionale Verstaatlichung der Aufgaben gemeinnütziger Freier Träger und Akteur*innen aus der künstlerischen Praxis – im Besonderen in Betrieb und Entwicklung von Standorten künstlerischer Produktion. | Berlin versagt regelmäßig dort, wo es darum geht, dem enormen Sachverstand und Engagement der Berliner Zivilgesellschaft zu vertrauen, sinnvoll zu nutzen und damit auch Handeln wirklich transparent zu machen. | Das geht so nicht weiter. (...)

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28.01.2022 | Auszug: (...) Mit der Selbsternennung zur „Kunsthalle Berlin“ suggeriert die „Stiftung für Kunst und Kultur e.V.“ aus Bonn, – die keine Stiftung ist, sondern ein Verein, der eigene Interessen verfolgt, – dass die Nutzung des historischen Tempelhofer Flughafenhangars durch diesen Verein öffentlich legitimiert sei. Das ist jedoch keineswegs der Fall. | Wie sollen die Künstler*innen der Stadt und ihre Interessenverbände, die sich u.a. in der Tempelhof AG seit Jahren konzeptionell um eine gemeinsame Nutzung des historischen Geländes bemühen, damit umgehen, dass dieser Betreiber unter dem Schwindeletikett „Berliner Kunsthalle“ zukünftig den zentralen Hangar bespielt. Mit Walter Smerling an der Spitze wurden beim Ausstellungsprojekt „Diversity United“ die in Berlin geltenden Mindeststandards für künstlerische Werkpräsentationen trotz einer satten Million öffentlicher Fördermittel vom Auswärtigen Amt nicht eingehalten. Und gegen alle gesellschaftlichen Verabredungen wurde mit einem zwölf-köpfigen Projektbeirat gearbeitet, der rein männlich-weiß ist sowie Sponsoren einbezogen, die im Skandal um die Paradise Papers auftauchen. Warum tragen Verantwortliche des Landes das mit? (...)

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Wolfram Isele, Joachim Sauter und das Team des Landesvorstands der Fachgruppe der Bildenden Künstlerinnen und Künstler in ver.di Baden Württemberg, Petra Pfirmann & Gez Zirkelbach: "Seit 50 Jahren erheben Künstlerinnen und Künstler und ihre Interessensverbände die Forderung nach Honorarzahlungen für das Zeigen ihrer Arbeit. Wie in anderen künstlerischen Sparten üblich, soll auch im Bereich Bildender Kunst eine Gage für einen Life-Auftritt bezahlt werden. Unser Live-Auftritt ist die Ausstellung. Aber bis heute gibt es in weiten Teilen des Kulturbetriebs Widerstände gegen die im Grunde selbstverständliche Tatsache: auch Künstlerinnen oder Künstler müssen von ihrer Arbeit leben können. 2016 hat Berlin als erstes Bundesland damit begonnen, bei Ausstellungen in den Kommunalen Galerien den beteiligten Künstlerinnen und Künstlern Honorare zu zahlen. Das Berliner Modell war Vorbild für die Initiative der Fachgruppe Bildende Kunst in ver.di, im Vorfeld der Haushaltsberatungen der Stadt Stuttgart einen Etat für Ausstellungshonorare zu fordern. Gespräche mit dem Kulturamt und fast allen Fraktionen des Gemeinderats ebneten letztlich den Weg zu einem Haushaltsbeschluss für Ausstellungshonorare. Sowohl das Kulturamt, als auch der den Gemeinderat beratende Ausschuss für Kultur und Medien, unterstützten die Initiative. Der Beschluss ist auch ein Signal an andere Kommunen im Land und an die Landesregierung, jetzt ebenfalls konkrete Entscheidungen für Ausstellungshonorare zu treffen." (Auszug)

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