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Zitiert aus dem aktuellen Newsletter von ProQuoteFilm am 5.6.2020: "Mit dem Corona-Konjunkturpaket der Bundesregierung werden 130 Milliarden Euro in die Hand genommen. Eine Menge Geld. Aber eine Entlastungszahlung für die Einkommensausfälle der Solo-Selbständigen und kurzfristig Beschäftigten ist im Corona-Konjunkturpaket nicht berücksichtigt. ... Grundsicherung ist keine Alternative, deshalb muss das Zuschussprogramm des Bundes dringend für Solo-Selbständige und kurzfristig Beschäftigte geöffnet werden, damit sie daraus auch ihre Lebenshaltungskosten bestreiten können. Endlich zukunftsgerichtet handeln heißt, nicht nur bei dem Corona-Konjunkturpaket der Bundesregierung, sondern bei allen aktuellen Maßnahmen, ein Gender Budgeting einzuführen. Auch diejenigen im Blick zu haben, die durch keine Lobby vertreten werden, bedeutet alleinerziehende, kulturschaffende Solo-Selbständige mit Soforthilfemaßnahme zu unterstützen.

Pressemitteilung des bbk berlin vom 4.6.2020 | Für die Staatsministerin für Kultur und Medien ist das Konjunkturpaket der Bundesregierung eine "Weiche auf Zukunft". Tatsächlich ist es eine Weiche, – da hat sie ganz recht. Für Kunst und Kultur führt sie auf das Abstellgleis. Freiberufliche Künstler*innen werden, wie alle anderen von der Corona-Krise betroffenen Solo-Selbständigen, weder gefördert – z.B. durch Auftrags- oder Ankaufsprogramme – noch erhalten sie Überbrückungszuschüsse, die das Konjunkturpaket für andere Branchen selbstverständlich vorsieht!

Der Berliner Corona-Zuschuss Soforthilfe II hat vielen professionellen Kulturschaffenden unbürokratisch und schnell das wirtschaftliche Überleben der Corona-bedingten Einnahmeausfälle ermöglicht. Der Berliner Landespolitik ist es damit gelungen, erhebliche Teile der künstlerischen, kulturellen und geistigen Substanz Berlins über die ersten drei Monate der Ausnahmesituation „Corona“ zu erhalten. Bislang weigert sich der Bund, dem Berliner Beispiel zu folgen und sein eigenes Zuschussprogramm für Selbständige und Kleinunternehmer so zu gestalten, dass aus ihm auch der Unternehmer*innen-Lohn für notwendige Lebenshaltungskosten finanziert werden kann. So geht es am dringenden Bedarf der meisten Kulturschaffenden vorbei und kann auch nicht nahtlos an das nun abgeschlossene Berliner Programm anschließen.

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An Online Networking Seminar by the Royal Norwegian Embassy in Berlin held on 16 & 22 April 2020 "to exchange ideas and collaborate across borders and also to simply establish contacts and keep in touch in order to inspire each other and to be able to work even better together once the situation has normalized". PARTICIPATING & relevant INSTITUTIONS: Arts Council Norway, Association of Norwegian Visual Artists, Deutscher Künstlerbund, Berlin Senate Department for Culture and European Affairs, bbk berlin berufsverband bildender künstler*innen berlin / Visual Artists‘ Association Berlin, BBK Bundesverband Bildender Künstlerinnen und Künstler / German Artists‘ Association, IGBK Internationale Gesellschaft der Bildenden Künste. "It is no news that artists often have a hard time making a living. Therefore public as private players have put up support schemes like scholarships and subsidized studio spaces. Norway is known for having a comparable generous system with state financed grants lasting for up to ten years. It is therefore that artists and artists` institutions in Germany have traditionally been looking north enviously. However, deep knowledge of the Norwegian support system for artists is rare in Germany; understandable given the fact that such systems are national and as support systems often are governed by rules and laws that take some time to read through. One goal of this seminar is informing the German side about the Norwegian support system in 'normal times' ”.

49. Sitzung des Ausschusses für Kulturelle Angelegenheiten am 25.05.2020

Aufzeichnung der 49. Sitzung des Ausschusses für Kulturelle Angelegenheiten am 25.05.2020 im Abgeordnetenhaus von Berlin: Die Berliner Kulturlandschaft unter den Bedingungen der Pandemiebekämpfung – aktuelle Lage sowie kurz-, mittel-und langfristige Perspektiven

49. Sitzung des Ausschusses für Kulturelle Angelegenheiten am 25.05.2020 im Abgeordnetenhaus von Berlin

Berliner Zeitung, 25.5.2020, Petra Kohse: Beim ersten Kulturausschuss nach elf Wochen waren sich Berliner Politiker und Kulturvertreterinnen einig, die Krise als Chance nutzen zu wollen. Mit dem Bund haben sie auch eine gemeinsame Buhfigur. Den ersten Kulturausschuss des Berliner Abgeordnetenhauses seit elf Wochen eröffnete die Vorsitzende Sabine Bangert am Montag mit einer bewegten Rede über die veränderte Situation und mit einem großen Dank für das, was die Kulturschaffenden dieser Stadt unter den widrigen Umständen trotzdem bisher alles auf die Beine gestellt haben. Die drei Vertreterinnen der Berliner Kulturszene, die zur Anhörung geladen waren - Silvia Fehrmann für den Rat für die Künste, Janina Benduski vom Bundesverband Freie Darstellende Künste und Zoe Claire Miller für den Berufsverband bildende Künstler Berlin - gaben den Dank etwas später vollen Herzens zurück. ...

Tagesspiegel, 25.05.2020, Frederik Hanssen: Berliner Kulturpolitik in Coronazeiten Die Bühnen bleiben zu. Im Kulturausschuss des Berliner Abgeordnetenhauses kann Senator Klaus Lederer den Politikern wie den Vertretern der Künstler wenig Hoffnung machen. Enorm ist der Redebedarf bei den Parlamentariern nach der zehnwöchigen Zwangspause,... Und auch die drei zur Anhörung geladenen Verbandsvertreterinnen holen in ihren Statements weit und grundsätzlich aus, Janina Benduski, die Vorsitzende des Bundesverbands Freie Darstellende Künste, Silvia Fehrmann, die Sprecherin des Rates der Künste sowie Zoë Claire Miller, die den berufsverband bildender künstler*innen berlin vertritt. Vergeblich jedoch werden sie Planungsperspektiven mit konkreten Zeiträumen einfordern - und auch für ihre Idee, die Krise als Chance zu begreifen und jetzt endlich all jene strukturellen Ungerechtigkeiten aufzulösen, an denen die Freie Szene der Hauptstadt seit langem krankt, kann ihnen Klaus Lederer wenig Hoffnung machen.

Auch der Sprecher*innen-Kreis der Koalition der Freien Szene sieht das anders: Man erkenne nicht, dass der Kultursenator die Freie Szene auf Kosten anderer bevorzugt. „Die Kunst ist ein Ökosystem und lebt seit jeher von der Symbiose zwischen privaten Sammler*innen und Freier Szene. Wir brauchen diejenigen, die selbst keine Kunst machen, aber Kunst lieben und die Mittel haben, sie zu fördern. Und wir brauchen diejenigen, die Begabung und Willen haben, Kunst zu machen, auch wenn sie wenig Mittel haben. Und wir brauchen die Förderung des Staates, damit die einen nicht von der Gunst der anderen abhängig sind – darin drückt sich die allgemeine Anerkennung unserer Gesellschaft für die hohe Bedeutung der Kunst aus.“

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Gemeinsame Pressemitteilung der Berliner Kunst und Kultur-Landschaft: Zwei Monate nach Beginn des Ausnahmezustands ruft die Berliner Kunst und Kultur-Landschaft erneut gemeinsam zur sofortigen Rettung der Vielfalt der kulturellen Infrastruktur der Stadt auf. In einem Notruf betonen zahlreiche Initiativen, Verbände und Institutionen die Dringlichkeit weiterer sofortiger Unterstützungsmaßnahmen in der aktuellen Situation, insbesondere für die ungeförderten oder wenig geförderten Kulturorte sowie für die freien Künstler*innen und Solo-Selbstständigen aller Berufe und Branchen.

Bevor die Corona-Krise zum Ende Februar 2020 den Großteil unserer Arbeitskapazitäten gebunden hat, konzentrierte sich die Vorstandsarbeit auf die Reform des Atelieranmietprogramms und die Auswirkungen des Ateliernotstands, sowie auf die Planung von diversen Veranstaltungen. Wir positionierten uns kritisch zu dem Gesetzesentwurf zur Grundrente und tauschten uns mit anderen Verbänden dazu aus. Die Sprecherinnen führten Gespräche mit den kulturpolitischen Sprecher*innen des Landes Berlin, dem Kultursenator und dem Staatssekretär. Aufgrund der Pandemie fokussierte sich unsere Arbeit ab Mitte März auf die Forderung nach gerechten Hilfsmaßnahmen auf Landes- und Bundesebene, um alle existenziell bedrohten Künstler*innen zu unterstützen. Intensive Dialoge mit Politiker*innen und Vertreter*innen anderer künstlerischer Sparten führten zumindest auf Landesebene zu einer wirksamen "Soforthilfe II".