Open calls

»Else damals« und »Else heute«: Kostümentwürfe und -umsetzung

Ausstellungs-/ Projekte


Einsendeschluss:

Ausschreibende Organisation / Auslober / Kontakt

Name
Günter Grass-Haus. Forum für Literatur und Bildende Kunst
Ansprechpartner
Dr. Paula Vosse

Teilnahmebedingungen

Örtliche Begrenzung
keine

»Else damals« und »Else heute«

Dieser Open Call richtet sich an Studierende oder Absolvent*innen des Kostümdesigns sowie aller angrenzenden Gebiete (Fashion Design, Textil- und Modenäher*in, Gestaltung, Maßschneider*in, Interdisziplinäre Produktentwicklung, Hutdesign, Bühnen- und Kostümbild). Gesucht werden zwei Kostümentwürfe: »Else damals« und »Else heute«.

Die ausgewählten Entwürfe werden für die komplette Laufzeit der Ausstellung »Else, Prinz von Theben« im Günter Grass-Haus gezeigt. Zudem werden die ausgewählten Kostüme bei der Vernissage zur Ausstellung offiziell mit einem Geldpreis prämiert.

Else Lasker-Schüler trat bei Lesungen in ihrer Performance-Persona, »Jussuf der Prinz von Theben«, auf. Hierfür trug sie extravagante Outfits, klingelnde Ringe, Ketten und auffällige Hüte. Indem sich Else den Hut des Prinzen von Theben aufsetzte, wurde sie zu einer Vorläuferin der Dragkings in der sie umgebenden männlich dominierten Öffentlichkeit. Hiermit stellte sie auch ihre gesellschaftlich vorgegebene Rolle als Frau in Frage, wodurch sie noch mehr als unsittlicher Paradiesvogel hervorstach. Auch wenn man sich Else Lasker-Schüler über ihre Beziehungen (Gottfried Benn) und Freundschaften (Franz Marc) zu berühmten Männern der Moderne annähern könnte, möchte die kommende Ausstellung gezielt das Phänomen ihrer vielschichtigen Hybridität in den Fokus nehmen. Denn als Frau, die sich metaphorisch und wortwörtlich den Hut und Schuh eines Mannes anzog, nahm sie wirtschaftliche Engpässe und das Schreiben von Bettelbriefen in Kauf.

Nachdem Else Lasker-Schüler 1932 den Kleist-Preis erhielt, musste sie Deutschland 1933 verlassen. Bis 1939 lebte sie im Schweizer Exil in Zürich bis sie nach einer Reise nach Palästina nicht mehr einreisen durfte. Else Lasker-Schüler starb nur Monate vor Kriegsende verarmt in Jerusalem. Bis heute bleibt sie durch ihre ausdrucksstarke Lyrik die meistvertonte Dichterin Deutschlands.

Bitte schicken Sie Ihre Entwürfe mit dazugehöriger Erläuterung, einen Lebenslauf und ein Motivationsschreiben in einer PDF-Datei (Else_damals_Nachname.pdf bzw. Else_heute_Nachname.pdf) bis zum 30.11.24 an Dr. Paula Vosse (@email). Für Rückfragen erreichen Sie dieselbe unter (+49) 451 122 4266.

Das Günter Grass-Haus in Lübeck versteht sich als öffentliches Forum für Literatur und Kunst. Neben der Dauerausstellung zu dem Literaturnobelpreisträger und ausgebildeten Künstler Günter Grass zeigt das Museum auch eine Ausstellungsreihe zu Mehrfachbegabungen. 2025 wird nach Ausstellungen zu Künstler*innen wie John Lennon, Cornelia Funke und Bryan Adams eine Schau zu der facettenreichen Schriftstellerin und Künstlerin Else Lasker-Schüler (1869 – 1945) gezeigt.

Link zur Ausschreibung / Website